Die Cannabis-Fermentation
Hey, wenn Du das Beste aus Deinem Cannabis herausholen möchtest, kommst Du an einer ordentlichen Fermentation nicht vorbei. Die Fermentation ist der letzte Feinschliff, der Deine Blüten geschmacklich auf das nächste Level hebt. Es geht nicht nur um die Haltbarkeit, sondern vor allem um das Aroma, die Wirkung und das allgemeine Raucherlebnis. Aber keine Sorge – mit ein bisschen Geduld und der richtigen Vorgehensweise kannst Du den Prozess locker meistern.
Hier zeige ich Dir Schritt für Schritt, wie Du Cannabis professionell fermentierst.
1. Vorbereitung: Der richtige Zeitpunkt
Bevor wir mit der Fermentation beginnen, müssen die Blüten perfekt getrocknet sein. Zu diesem Zeitpunkt sollten die äußeren Blätter knusprig sein, während die Blüten innen noch leicht klebrig und weich sind. Ein guter Anhaltspunkt: Wenn der Stängel beim Biegen knackt und nicht mehr nur biegsam ist, bist Du bereit für die Fermentation.
2. Das richtige Glas
Du brauchst luftdichte Behälter. Am besten funktionieren Einmachgläser oder andere Behälter mit luftdichtem Verschluss. Plastikbehälter sind nicht ideal, da sie Feuchtigkeit aufnehmen und den Geschmack beeinträchtigen können. Achte darauf, dass die Gläser sauber und trocken sind.
3. Füllen der Gläser
Fülle Deine getrockneten Blüten in die Gläser, aber nicht bis zum Rand. Lass etwa 25 % Platz, damit die Luft zirkulieren kann. Der Freiraum ist wichtig, um überschüssige Feuchtigkeit entweichen zu lassen und das Risiko von Schimmelbildung zu minimieren.
4. Der eigentliche Fermentationsprozess
Hier beginnt der spannende Teil. Verschließe die Gläser fest und stelle sie an einen kühlen, dunklen Ort (optimalerweise zwischen 15-21 °C). Die Blüten beginnen nun, das restliche Chlorophyll abzubauen, was den harschen Geschmack reduziert und das Aroma sowie die Wirkung verbessert.
Tipp: Ein Hygrometer im Glas kann Dir helfen, die Luftfeuchtigkeit im Auge zu behalten. Der ideale Bereich liegt zwischen 55 % und 65 % Luftfeuchtigkeit.
Wichtige Schritte während der Fermentation:
- Täglich lüften (Burping): Öffne die Gläser in den ersten zwei Wochen einmal täglich für ca. 10-15 Minuten, um die alte, feuchte Luft auszutauschen und frische Luft hineinzulassen. Das nennt man „Burping“ und es hilft, die Feuchtigkeit gleichmäßig zu verteilen.
- Kontrolliere die Feuchtigkeit: Wenn die Blüten zu trocken werden (unter 55 %), kannst Du Boveda-Packs oder andere Feuchtigkeitskontrolle-Packs in die Gläser legen, um die Luftfeuchtigkeit auf dem idealen Niveau zu halten. Wenn sie zu feucht sind (über 70 %), lass die Gläser länger offen, bis der Wert wieder sinkt.
5. Geduld ist gefragt
Der Fermentationsprozess dauert mindestens 2 Wochen, aber je länger, desto besser. Viele Profis lassen ihre Blüten mindestens 4-8 Wochen fermentieren, um das volle Potenzial herauszuholen. Manche lagern sie sogar bis zu 6 Monate, um wirklich alle Terpene und Aromen zu entfalten.
6. Aktivkohlefilter für geruchsfreies Lagern
Wenn Du in einem Bereich arbeitest, in dem Gerüche unerwünscht sind, oder einfach diskret bleiben möchtest, verwende Gläser mit eingebauten Aktivkohlefiltern. Diese helfen, unerwünschte Gerüche zu neutralisieren, ohne den Fermentationsprozess zu stören.
7. Die finale Kontrolle
Nach ein paar Wochen solltest Du das Aroma Deiner Blüten testen. Öffne ein Glas und schnuppere: Du solltest jetzt den vollen, intensiven Geruch der Terpene wahrnehmen. Wenn der Geruch noch grasig oder pflanzlich ist, braucht die Fermentation mehr Zeit.
8. Wann ist es fertig?
Deine Blüten sind perfekt fermentiert, wenn sie schön aromatisch riechen, nicht mehr zu feucht, aber auch nicht knochentrocken sind, und beim Rauchen angenehm mild sind. Keine scharfen Noten mehr – nur reiner Geschmack und sanfte Wirkung!
Fazit: Warum fermentieren?
Durch die Fermentation entfernst Du nicht nur überschüssige Feuchtigkeit, sondern auch scharfe Aromen, die durch das Chlorophyll in den Pflanzen entstehen. Der Prozess verbessert das Terpenprofil, hebt den THC-Gehalt hervor und sorgt dafür, dass Deine Blüten sanfter und angenehmer zu konsumieren sind.
Es braucht zwar etwas Geduld, aber Du wirst den Unterschied sofort merken. Deine Freunde werden Dich für die Qualität Deiner Blüten beneiden, und Du selbst wirst den vollen, unverfälschten Geschmack Deiner Ernte genießen.
Also, ran an die Gläser – Dein Cannabis wird es Dir danken!