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Mangelerscheinungen und Symptome bei Cannabispflanzen

Mangelerscheinungen und Symptome bei Cannabispflanzen

Stickstoff (N) repräsentiert einen essenziellen Nährstoff für die Cannabis-Pflanze und zählt zu den primären Makronährstoffen. Die Angabe des Verhältnisses von Stickstoff, Phosphor und Kalium in Düngemitteln erfolgt üblicherweise als N-P-K.

Aufgrund seiner Mobilität in der Pflanze wird Stickstoff rasch transportiert. Bei einem Mangel werden mobile Nährstoffe aus den älteren Blättern abgezogen, da die Pflanze bevorzugt die jungen Blätter und Blüten versorgt. Infolgedessen zeigen sich Mangelerscheinungen zuerst an den unteren Blättern.
Stickstoff ist maßgeblich für die Ausbildung des kräftigen Grüns der Pflanze (Chlorophyllbildung) und ermöglicht die Lichtenergieumwandlung (Photosynthese). Insbesondere während der Wachstumsphase ist ein ausreichender Stickstoffgehalt von entscheidender Bedeutung, um ein robustes Wachstum zu gewährleisten. Während der Blütephase nimmt der Stickstoffbedarf ab, während der Bedarf an Phosphor zunimmt. Ein Stickstoffmangel erfordert eine umgehende Behandlung, insbesondere während der Wachstumsphase, in der die Pflanze einen erhöhten Stickstoffbedarf aufweist. Ein Mangel kann schwerwiegende Folgen haben.

Ein leichter Stickstoffmangel kurz vor der Ernte kann als normal oder sogar erwünscht betrachtet werden. Dies wird erreicht, indem die Pflanze in den letzten 1-2 Wochen vor der Ernte nicht mehr gedüngt wird.


Phosphor (P) repräsentiert einen essenziellen Nährstoff für die Cannabispflanze und zählt zu den drei primären Makronährstoffen. Die Nährstoffzusammensetzung von Düngemitteln wird typischerweise als N-P-K angegeben, um das Verhältnis von Stickstoff, Phosphor und Kalium zu spezifizieren. Der Bedarf an Phosphor ist zu Beginn der Wachstumsphase und während der Vollblüte, wenn die Pflanze ihre Blüten ausbildet, am höchsten. Insbesondere während der frühen Blühphase (ersten 3-4 Wochen) zeigt die Cannabispflanze einen ausgeprägten Hunger nach Phosphor.

Ein Mangel an Phosphor kann erhebliche Schäden verursachen, wenn er nicht umgehend korrigiert wird. Das Wachstum von Wurzeln und Pflanzen wird stark verlangsamt oder sogar eingestellt, während die Photosynthese stark beeinträchtigt ist. Während der Blütephase wird das Wachstum der Blütenknospen stark gehemmt, was sich negativ auf die spätere Ernte auswirken kann.


Kalium (K) stellt einen essenziellen Nährstoff für die Cannabispflanze dar und zählt zu den drei primären Makronährstoffen. In der Zusammensetzung von Düngemitteln wird stets das Verhältnis von Stickstoff, Phosphor und Kalium als N-P-K angegeben.

Ein Mangel an Kalium macht die Pflanze äußerst anfällig für Krankheiten. Darüber hinaus führt ein solcher Mangel dazu, dass das Wasser nicht mehr ordnungsgemäß verdunsten kann, was zu einem Anstieg der Temperatur in den Blättern führt und zur „Verbrennung“ der Zellen führen kann.


Calcium (Ca) stellt einen bedeutenden Nährstoff für die Cannabispflanze dar und gehört zu den drei sekundären Makronährstoffen. Obwohl ein Calciummangel nicht unmittelbar lebensbedrohlich für die Pflanze ist, erfordert er dennoch eine umgehende Korrektur. Doch wie erkennt man einen solchen Mangel? Dieser Artikel beleuchtet die entsprechenden Anzeichen.

Ein Calciummangel manifestiert sich primär an den jungen oder frisch wachsenden Blättern an der Spitze der Pflanze, da Calcium (Ca) ein immobiler Nährstoff innerhalb der Pflanze ist. Das bedeutet, dass die Cannabispflanze Calcium vergleichsweise langsam durch ihre Struktur transportieren kann.
Typische Symptome eines Calciummangels sind zahlreiche kleine gelbe Flecken mit meist scharfen braunen Rändern. Diese Flecken beginnen typischerweise in der Mitte des Blattes und breiten sich dann zu den Rändern und zur Spitze hin aus. Häufig geht damit eine Dunkelverfärbung der Blattoberflächen einher.

Gelegentlich weisen betroffene Blätter Falten auf, und ihre Spitzen neigen zum Einrollen. Neu wachsende Blätter und Blüten können deformiert sein. Insgesamt verlangsamt sich das Wachstum der Pflanze, und sie wird empfindlicher gegenüber hohen Temperaturen.


Magnesium (Mg) repräsentiert einen bedeutenden sekundären Nährstoff, der für die Verwertung von Schwefel (S), Phosphor (P) und Stickstoff (N) unerlässlich ist. Ohne ausreichende Magnesiumversorgung kann die Pflanze diese Nährstoffe nicht effektiv metabolisieren.

Ein Magnesiummangel tritt häufiger beim Indoor-Anbau auf, während er beim Outdoor-Anbau eher selten ist. Magnesium ist ein hochmobiler Nährstoff, der von der Cannabispflanze schnell dorthin transportiert wird, wo er benötigt wird. Infolgedessen sind in der Regel zuerst die älteren Blätter betroffen, da die Pflanze Magnesium aus diesen Blättern zieht und es auf die vitaleren jüngeren Blätter verteilt, die mehr Licht erhalten.

Ein charakteristisches Merkmal eines Magnesiummangels sind helle grün-gelbe Verfärbungen zwischen den Blattadern im mittleren bis unteren Bereich der Pflanze. Zusätzlich treten häufig kleine rostbraune mosaikartige Flecken auf den betroffenen Blättern auf.

Die Spitzen und Ränder der betroffenen Blätter trocknen aus und werden spröde. Im weiteren Verlauf verfärben sie sich zunächst gelb und später nekrotisch braun.

In fortgeschrittenen Stadien rollen sich stark betroffene Blätter nach oben, und gelegentlich verdrehen sich die Blattspitzen. Zu diesem Zeitpunkt sind die Blätter kurz vor dem Absterben.

Ein Magnesiummangel erfordert eine sofortige Behandlung, da er sich andernfalls schnell auf die gesamte Pflanze ausbreiten kann.


Eisen (Fe) gilt als einer der entscheidenden Mikronährstoffe für die Cannabispflanze. Obwohl Eisen nur in minimalen Mengen benötigt wird, ist es von enormer Bedeutung für die Gesundheit und das Wachstum der Pflanze. Doch wie erkennt man einen Eisenmangel und wie kann er behoben werden? Dieser Artikel beleuchtet diese Fragen im Detail.

Ein Eisenmangel tritt vergleichsweise selten auf, da in der Regel ausreichende Eisenmengen in Leitungswasser sowie in den gängigen Düngemitteln und Erden vorhanden sind.

Die Identifizierung eines Eisenmangels gestaltet sich mitunter schwierig, da er häufig in Verbindung mit Mangelerscheinungen von Magnesium oder Calcium auftritt.

Die Symptome eines Eisenmangels manifestieren sich primär an den frisch wachsenden Blättern an der Spitze der Pflanze. Eisen ist ein immobiler Nährstoff in der Pflanze, was bedeutet, dass die Transportgeschwindigkeit von Eisen innerhalb der Pflanze vergleichsweise langsam ist.

Ein charakteristisches Merkmal eines Eisenmangels ist eine hellgelbe bis fast weiße Verfärbung zwischen den Blattadern (Chlorose) im oberen Bereich der Pflanze. Diese Verfärbung beginnt am Blattstiel und breitet sich zu den Rändern und Spitzen hin aus.

Besonders typisch für einen Eisenmangel ist die schnelle Ausbreitung auf andere Blätter und das Absteigen zu den unteren Blättern. Im fortgeschrittenen Stadium können betroffene junge Blätter rasch absterben und abfallen.


Mangan (Mn) ist ein essenzieller Mikronährstoff für Pflanzen, der bei der Spaltung von Enzymen unterstützt, die für die Photosynthese und die Bildung von Chlorophyll erforderlich sind.

Mangan ist in der Pflanze ein immobiler Nährstoff, was bedeutet, dass die Cannabispflanze Zeit benötigt, um den Nährstoff dorthin zu transportieren, wo er benötigt wird. Bei einem Mangel kann die Pflanze Mangan nicht aus älteren Blättern ziehen.

Manganmangel tritt fast immer in Verbindung mit einem Mangel an Magnesium und Eisen auf, was die Identifizierung erschwert.


Bor (B) repräsentiert eines der sekundären Mineralien und wird von der Cannabispflanze nur in geringen Mengen benötigt. Die Erkenntnis über die essenzielle Rolle von Bor als Nährstoff für das Pflanzenwachstum ist vergleichsweise neu.

Ein Bormangel äußert sich vor allem an den jüngeren Blättern im oberen Bereich der Pflanze. Typische Merkmale sind braune nekrotische Flecken auf den sehr jungen Blättern, oft begleitet von deformiertem Wachstum. Diese Flecken entstehen zunächst am Blattstiel und breiten sich dann zu den Rändern und Spitzen hin aus.

Betroffene junge Blätter können sich einrollen, kräuseln oder unregelmäßig wachsen. Oft ist der Neuwuchs stark verdichtet, sodass nur wenig Abstand zwischen den Internodien besteht.

Im weiteren Verlauf verstärken sich die Verfärbungen und breiten sich über das gesamte Blatt aus. Die Blattspitzen und -ränder werden dicker und spröder.


Molybdän (Mb) gehört zu den sekundären Mineralstoffen und wird von der Cannabispflanze in äußerst geringen Mengen benötigt. Die Erkenntnis über die essentielle Rolle von Molybdän als Nährstoff für das Pflanzenwachstum ist noch vergleichsweise neu, weshalb ein Mangel daran eher selten auftritt.

In der Pflanze wandelt Molybdän Nitrat (Stickstoff) in Ammonium um, was es der Pflanze ermöglicht, diesen Nährstoff zu nutzen. Molybdän fungiert dabei als mobiler Nährstoff, wodurch die Cannabispflanze in der Lage ist, ihn rechtzeitig dorthin zu transportieren, wo er benötigt wird.

Ein Mangel an Molybdän betrifft daher in der Regel zunächst die mittleren oder unteren Blätter. Die Pflanze zieht Molybdän aus den älteren Blättern und verteilt es auf die wichtigeren jungen Blätter, die mehr Licht erhalten.

Typische Anzeichen für einen Molybdänmangel sind rötlich-orange (manchmal auch rosa) Ränder und Spitzen an den Blättern, begleitet von einer Gelbfärbung der Blattoberfläche. In seltenen Fällen können die Blattoberflächen auch eine violette Verfärbung aufweisen.

Im Verlauf des Mangels werden die Blattspitzen und -ränder braun, nekrotisch und sterben ab. Die Symptome breiten sich allmählich auf benachbarte Blätter aus.


Zink (Zn) ist ein essenzieller Nährstoff für Cannabis-Pflanzen, der trotz seines Bedarfs in sehr geringen Mengen eine herausragende Rolle bei zahlreichen Stoffwechselprozessen spielt, darunter die Chlorophyllbildung, Proteinsynthese und Hormonregulation.

Zinkmangel zählt zu den häufigsten Defiziten unter den Mikronährstoffen und kann die Ernte erheblich beeinträchtigen. Schätzungen zufolge kann eine Zinkunterversorgung zu einer Reduktion der Ernte um bis zu 20 % führen, noch bevor sichtbare Anzeichen des Mangels auftreten.

Ein charakteristisches Merkmal eines Zinkmangels ist eine gelbe Verfärbung der jungen Blätter an der Spitze, oft in Verbindung mit gelb-braunen Rändern oder Spitzen. Des Weiteren breitet sich die Verfärbung relativ rasch auf benachbarte Blätter aus.

Darüber hinaus zeigen die jungen Blätter eine dünnere und schwertähnliche Wachstumsform, begleitet von gelber Chlorose und häufigem Knittern oder Verdrehen.

Die Internodienabstände können verkürzt sein, und bei den jüngsten Stielspitzen ist oft ein gestörtes Wachstum zu beobachten, begleitet von der Bildung kleiner Bündel am Stamm. Das Längenwachstum der Pflanze wird gehemmt, besonders während der Blütephase, was zu einer starken Einschränkung des Blütenwachstums führen kann.


Kupfer (Cu) ist ein Mikronährstoff, der von der Cannabispflanze nur in äußerst geringen Mengen benötigt wird. Einige Sorten sind besonders während der Blütephase anfällig für Kupfermangel, was die Entwicklung der Blüten erheblich stören und die Ernte stark reduzieren kann.

Ein charakteristisches Merkmal eines Kupfermangels sind metallisch glänzende, dunkelgrüne Blätter an der Spitze der Pflanze, wobei die Farben oft einen bläulichen oder lilafarbenen Ton aufweisen können. Häufig sind zuerst die Blätter betroffen, die direktem Licht ausgesetzt sind.

Zusätzlich zu der Verfärbung der Blattoberfläche können gelbe oder weiße Ränder und Spitzen auftreten, und die Blattspitzen neigen oft dazu, nach unten zu rollen. Die betroffenen Blätter weisen in der Regel eine relativ feste Struktur auf, im Gegensatz zu ihrer üblichen Weichheit.

Während der Blütephase kann ein Kupfermangel den Reifeprozess der Blütenknospen hemmen, wodurch das Wachstum der Blüten stark verlangsamt oder sogar vollständig gestoppt werden kann.